Ernst-Walter Hemmerich – Leiter von „der andere chor herdecke“ seit dem Anbeginn, in bürgerlichem Beruf Gesamtschul-Musiklehrer mit Schulorchester und Bigband in Dortmund. 

Etliche Chorsätze zu Liedern aus aller Welt, von Hanns Eisler und Wolf Biermann, aus den Bereichen Folk, Jazz, Weltmusik, Schlager und Rockmusik. Die harmonischen Strukturen gehen oft weit über den traditionellen Chorsatz hinaus. 

Daneben immer wieder der Versuch, Strukturen und Improvisationsmodelle aus dem Jazz und der Neuen Musik für Chorstücke in Form von Klangereignissen umzusetzen. Es entstehen (nicht nur) chorische Klangräume und Klangstraßen (Gabrieli lässt grüßen!), die sowohl mit traditioneller Chormusik, als auch mit vokalen Geräuschen, Sprache als Musik, mit perkussiven und instrumentalen Klängen gefüllt sind. 

Mal erinnert die Musik an Urwaldgeräusche, die rhythmisiert werden, dann kommt sie mit meditativen, geheimnisvollen Klängen aus den Winkeln eines Raumes, dann wiederum mit expressiven, fast aggressiven Klangausbrüchen. 

Auf der Suche nach neuen Klängen und neuem Ausdruck für das Leben in dieser Zeit. 

Dieter Kannengießer – Ebenfalls von Anfang an dabei, wirkt er bei der Chorleitung mit, bringt eigene Kompositionen und Chorsätze ein. Als Musiklehrer an Gymnasien gewinnt er durch Chor- und Orchesterarbeit Erfahrung mit der Leitung von musikalischen Ensembles.

Seine Sätze für gemischten Chor sind vor dem Hintergrund von Jazz und Blues teilweise anspruchsvoll, dabei stets tonal, oft polyphon. Sind zunächst Spirituals Gegenstand seiner Sätze, wendet er sich seit einiger Zeit der Vertonung ausgewählter Lyrik zu. Hier findet der Rhythmus lyrischer Texte in musikalischer Rhythmik und Metrik seine Entsprechung. Das Wort-Ton-Verhältnis erhält vor dem Ideal der frankoflämischen Vokalpolyphonie der Renaissance eine gewisse motettische Freiheit, die Chorstimmen fließen bei aller gegenseitigen Imitation rhythmisch und melodisch selbständig. Die auf diese Weise entstehenden Klänge sind in ihrer erweiterten Harmonik unbedingt zeitgenössisch.

Bei der Einstudierung eigener wie auch fremder Werke nutzen beide Chorleiter einen methodisch abwechselungsreichen Zugang und bei der Meisterung schwieriger Passagen die nötige Geduld. Diese wird schließlich durch das gemeinsame Erleben neuer Klänge reich belohnt.